Jedes Jahr zur gleichen Zeit

Jedes Jahr, fast zur gleichen Zeit, besuche ich meinen Hausberg – den Lilienstein. Im September, wenn die Tage noch ziemlich warm sind und es dann in der Nacht einen merklichen Temperaturrückgang gibt, ziehen gewaltige Nebelmassen durch die Sächsische Schweiz. Der Lilienstein schwimmt dann wie ein kleines Schiff in einem riesigen Meer. Während andere Felsgruppen im Nebel versinken, hat man hier immer wieder das Glück über den Wolken stehen zu können.
Gerade in den Herbstmonaten gibt es diese Naturschauspiele fast täglich. Aber man muss wirklich Glück haben, dass alle Faktoren gut zu einander passen. Die schönste Nebeldecke bringt nichts, wenn sich der Himmel in einem langweiligen “einheitsgrau” präsentiert. Wenn aber die Faktoren mitspielen, dann bekommt man grandiose Bilder hin. Auf diesen zwei Bildern sieht man die riesige Größe des Nebelmeeres. Es scheint fast so, als gäbe es da auch Wellen.
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Das linke Bild ist aus dem Jahr 2012 und das rechte Bild ist im Jahr 2014 entstanden.
Diese Nebelstimmungen sind immer wieder beeindruckend. Aber auch wenn der Nebel weg ist, ist diese Aussicht immer wieder beeindruckend, denn dann sieht man Dinge, die dem Auge sonst verborgen bleiben.
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Beide Bilder sind von der gleichen Aussicht entstanden, es zeigt wieder einmal wie der Nebel die Landschaft verändert
Auch das kleine Bäumchen auf dem Lilienstein statte ich jedem Jahr mindestens einen Besuch ab. Eine ganz besondere Aufnahme gelang mir im Jahr 2012. Es war ein launischer Morgen, die Sterne standen am Himmel, aber es gab auch einige dicke Wolken. Gerade auf der Ostseite, wo die Sonne aufging, stand eine Wolkenwand. Ich versuchte trotzdem mein Glück und stieg im Morgengrauen auf dem Lilienstein. Oben angekommen überraschte mich schon ein Nebelmeer. Ich sprang über eine kleine Klippe und baute auf einem Felsplateau meine Kamera auf und machte einige Bilder. Aber leider hatte ich keine Hoffnung mehr, dass ich noch einmal die Sonne sehen werde. Kurz bevor ich einpacken wollte, riss die Wolkenwand auf und die Sonne kam heraus. Das war wirklich ein toller Moment und ich machte dieses Foto von der Liliensteinkiefer.
Da ist mir doch ein guter Treffer gelungen. Der Himmel riss auf und der Nebel wurde angestrahlt. Dazu kamen dann auch die Wolken noch besser zur Geltung
Auch spiele ich gerne mit meinen Brennweiten. Meistens packe ich dann mein Teleobjektiv aus und fotografiere weit entfernte Motive. Durch den Nebel gibt es dann immer wieder einen tollen Staffelungseffekt, der mit der langen Brennweite noch verstärkt wird.
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Die Festung Königstein; Kohlbornstein, Lassensteine und Rosenberg; Laasensteine, Kohlbornstein, Zirkelstein und Rosenberg
Schon einige Tage zuvor konnte ich ein großes Nebelmeer fotografieren. Der Nebel verschlang ganze Dörfer und erst wo die Sonne herauskam wurde der Nebel nach oben gerdrückt.
Dieses Bild, was die Größe des Nebelmeeres zeigt, nahm ich am 08.09.2015 auf
Am 11.09.2015 war gab es also wieder so ein riesiges Nebelmeer und das Ziel war an diesem Morgen der Lilienstein – denn hier wusste ich, dass ich über dem Nebel stand :D. Also machte ich mich im Morgengrauen (mein Wecker klingelte mich schon 4:15 Uhr aus dem Bett) auf dem Weg zum Gipfelplateau. Gestern konnte ich ein Motiv fotografieren, welches ich schon lange in meinem Kopf hatte. Die kleine Kiefer umhüllt vom Nebel unter einem Sternenhimmel.
Die Wetterkiefer unter dem Sternenzelt, 11.09.2015
Danach musste ich mich aber beeilen, damit ich wieder rechtzeitig auf Arbeit war 😉 Aber so hatte ich wirklich einen tollen Start in den Tag.
Hi Rico,
grandiose Fotos! Werde am 9.10. meine erste Tour dort starten, vielliecht trifft man sich ja oben 😉
Gruß aus Oberhausen, Kai